Die goldene Totenmaske des Tutenchamun, die im Ägyptischen Museum in Kairo ausgestellt wird, dürfte jedem bekannt sein. Zahlreiche Bilder der Pharaonenmaske, die 1922 nach der Öffnung der Grabkammer im Tal der Könige von Howard Carter zutage gefördert wurde, gingen um die Welt und weckten die Neugier der Menschen. Die Maske des Kindkönigs ließ auf einen gutaussehenden jungen Mann schließen, der nach seiner kurzen Regierungszeit prunkvoll, wie es bei Pharaonen im antiken Ägypten üblich war, beigesetzt wurde.
Doch wie sah Pharao Tutanchamon wirklich aus? Wissenschaftler aus den USA, Frankreich und Ägypten rekonstruierten unabhängig voneinander das Erscheinungsbild des Königs mit modernsten technischen Mitteln aus der Forensik.
Das Ergebnis war verblüffend. Bei allen drei Teams kamen Darstellungen des Kindkönigs heraus, die nur sehr wenig Unterschiede aufwiesen. So stellte man fest, dass Tutanchamun einen Vorbiss, abstehende Ohren und einen überlangen Hinterkopf hatte. Da dem Rekonstruktionsmodell die Mumie des Tutenchamun zugrunde lag, geht man davon aus, dass das künstliche Abbild korrekt ist.
Was im letzten Jahrhundert von dem österreichischen Publizisten Egon Friedell (1878-1938) in seiner Veröffentlichung "Kulturgeschichte Ägyptens" noch als körperliche Entstellung deklariert wurde, findet nach den jüngsten forensischen Untersuchungen der Wissenschaftler keinerlei Grundlage. Viel näher liegt die Vermutung, dass Tutanchamun der Sohn des Pharao Echnaton war. Volle Lippen und die bereits genannten Aussehensmerkmale bestärken diese Theorie. Bleibt nur die Frage offen, warum man die goldene Maske des Kindkönigs Tutanchamun mit einem derart unrealistischen und trotzdem schönen Gesicht angefertigt hatte.
Bei einer Ägypten-Reise sollte man sich dennoch das Highlite, die Tutenchamun Ausstellung, nicht entgehen lassen. wer noch mehr will: www.luxor-tempel.de
Datum: 15.02.2007
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